Exkursion 21. Juni 2025

Exkursion, Samstag 21. Juni 2025

Unser Besuch der Zentralmoschee in Köln-Ehrenfeld


So schnell lassen wir uns nicht von Vorurteilen zu üblem Gerede verleiten. Wir wollen alles aus erster Hand erfahren und korrekt informiert werden. So führte uns unsere  Exkursion diesmal  zur Zentralmoschee in Köln-Ehrenfeld. Ein junger Moslem vom Wiener Weg 10 hatte uns auf die Möglichkeit einer Führung durch die Moschee-Anlage an der Venloer Straße aufmerksam gemacht.

Der Kontakt mit der Ditib, die die Zentralmoschee leitet, war schnell hergestellt und ein Führungstermin für Samstag, den 21. Juni 2025, um 14 Uhr in Köln-Ehrenfeld vereinbart.

‚Ditib‘ steht für die ‚Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion‘. Diese Organisation untersteht der  Aufsicht des staatlichen Präsidiums für religiöse Angelegenheiten der Türkei  und ist  heute dem Präsidenten Erdogan direkt unterstellt.

Die Ditib ist nicht nur für  Veranstaltungen in der Kölner Zentralmoschee zuständig, sondern organisiert u. a. für Moslems auch die religiös verpflichtenden Fahrten nach Mekka, hilft bei Beerdigungen nach islamischem Ritus  und kümmert sich um mehr als 890 der 2 000 in Deutschland existierenden Moscheen.

Man betritt die gesamte Anlage in Ehrenfeld über eine Freitreppe von der Venloer Straße aus. Für Gehbehinderte steht ein Aufzug zur Verfügung, hatte man uns gesagt. Doch typisch Köln: An diesem Tag fiel er aus!

Mit unserem Führer Malik hatten wir uns oberhalb der Freitreppe im Freien verabredet. Erstaunlich gewandt brachte er uns hier zunächst  die gesamte Anlage näher. So erfuhren wir, dass die Zentralmoschee  aus drei Gebäudeteilen besteht: Dem Verwaltungtrakt der Ditib, einer Islam-Akademie und dem großen Gebetssaal, das weithin sichbare Wahrzeichen der Moschee.

Während das Gebäude selbst vom Stararchitekten Böhm geplant wurde, gestalteten das Innere des Gebetssaales  gleich vier türkische Architekten. Die Minarette sind 55 m hoch  und nicht begehbar, sodass gegebenenfalls Ausrufe nur über Lautsprecher erfolgen. Die Kuppel des Gebetssaals ist immerhin 35 m hoch. Darunter haben bis zu 2 000 Personen Platz.

Nach der Einführung draußen im Schatten geleitete uns Malik in den großen Gebetssaal, den wir allerdings unter Aufsicht nur  auf Socken betreten durften. Schon bei den Vorbereitungen zu diesem Besuch hatte uns die Ditib mitgeteilt, dass für die ‚Damen eine Kopfbedeckung erwünscht‘ war. Es war  jeder Teilnehmerin überlassen, ob sie diesem Wunsch nachkamen. Zwei Frauen unseres Vereins taten es jedenfalls nicht. Aber auch sie durften ohne weiteres in unserer Gruppe den Gebetssaal betreten.

Hier hatte man für uns Sitzhocker aufgestellt, sodass wir bequem den Ausführungen unserer Führers Malik foglen konnten, der uns die arabischen Inschriften an den Wänden und die Aufteilung des Gebetssaales erklärte. Bilder sind in einer Moschee nicht erlaubt. Die Fensterfassaden reichen vom Boden bis weit nach oben, sodass der Gebetssaal hell erleuchtet erscheint.  Der grünblaue Teppichboden fühlte sich unter den Fußen weich an. Auch während unseres Besuches sahen wir vielfach Gläubige knieend beim Gebet, bei dem sich Moslems mehrfach gen Osten  verbeugen.

Frauen ist der Zutritt nur auf der Empore gestattet. Erst wenn dort alle Plätze belegt sind, dürfen sie auch den unteren Gebetssaal betreten, allerdings streng getrennt von den Männern und nur verschleiert. Gruppen von Frauen beim Gebet sahen wir allerdings auch hier unten keine, nur Männer.

Geduldig beantwortete Malik alle unsere Fragen zur Ditib und den ‚Säulen des Islam‘. Da wir hier Gäste waren, berührten wir konfliktträchtige Fragen nur am Rande und bedankten uns bei ihm für seine kompetente Führung und Geduld bei der Beantwortung unserer Fragen.

Nach der Führung durchstreiften wir die Ladenpassage unterhalb der Freitreppe und kehrten nach einem erfrischenden Eis zurück zum Wiener Weg.

 

 

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